Das neue Feuerwehr-Gerätehaus 1968


 

Grundaushebung für das neue Feuerwehrgerätehaus mit Gemeindekanzlei

 

Das neueFeuerwehr-Gerätehaus mit Gemeindekanzlei im Rohbau.

 

Kurz vor der Einweihung mit dem neuen Feuerwehrauto.

 

Kirchenrat Christoph Schmidt segnet das neue Löschfahrzeug.

 

Landrat Christian Kreuzer während seiner Festansprache bei den Einweihungsfeierlichkeiten des neuen Feuerwehrgerätehauses mit Gemeindekanzlei sowie des neuen Löschfahrzeugs für die Freiwillige Feuerwehr Wildenreuth. Links hinter ihm Stadtpfarrer Bertelshofer aus Erbendorf.

 

 

 

Zeitungs-Ausschnitt: Mittwoch/Donnerstag 14./15. August 1968

In enger Zusammenarbeit Gemeinschaftsgeist bewiesen
Wildenreuth erhielt Feuerwehrgerätehaus und Löschfahrzeug – Viele Ehrengäste bei der Einweihung

Am Sonntag, 11.8.1968, konnte in Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste das neue Feuerwehrgerätehaus mit Gemeindekanzlei sowie das neue Löschfahrzeug ihm Rahmen einer kurzen Feierstunde seiner Bestimmung übergeben werden. Trotz des regnerischen Wetters nahmen auch zahlreiche Gemeindebürger an diesem Festakt teil. Die Freiwilligen Feuerwehren der umliegenden Orte hatten Abordnungen nach Wildenreuth entsandt. Auch Oberbürgermeister Hans, Schelter aus Weiden, der in Wildenreuth kein Unbekannter ist, hatte es sich nicht nehmen lassen, an dieser Feierstunde teilzunehmen.

Nach den Gottesdiensten beider Konfessionen formierte sich vor der Simultankirche ein Zug, dessen Anfang die Blaskapelle Zupfer aus Neustadt WN. bildete. Ihr folgten Landrat Christian Kreuzer, 1. Bürgermeister der Gemeinde Wildenreuth, Hans Frieser, 2. Bürgermeister und 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Wildenreuth, Heinrich Freiherr von Podewils mit den Gemeinderäten. Der Zug wurde weiter angeführt von den Ehrengästen sowie den Geistlichen beider Konfessionen, Stadtpfarrer Bertelshofer, Erbendorf, und dem evangelischen Ortsgeistlichen und Senior des evangelischen Kirchenkreises Weiden, Kirchenrat Christoph Schmidt. Anschließend folgten 1. Kommandant Hans Schröder und 2. Kommandant Rudi Markgraf mit den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Wildenreuth sowie Abordnungen von Feuerwehren aus verschiedenen Nachbargemeinden.

Die Blaskapelle Zupfer geleitete den Zug mit schmissiger Blasmusik von der Simultankirche vorbei am neuen Feuerwehrhaus zum Kriegerdenkmal, wo der 2. Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Wildenreuth, Rudi Markgraf, zu Ehren der Gefallenen und Vermißten der letzten beiden Weltkriege einen Kranz niederlegte.

Vor dem neuen Feuerwehrgerätehaus sprach zuerst der 1. Bürgermeister Hans Frieser. Er begrüßte besonders Landrat Christian Kreuzer, Oberbürgermeister Hans Schelter, Weiden, sowie die Geistlichkeit beider Konfessionen, Regierungsrat Geier, Kreisbrand-Inspektor Graf, Windischeschenbach, und Stellvertreter Müller, Amtmann Schremm, die Kreisräte Zeitler, Mark, Heybach sowie die örtlichen Gemeinderäte.

Den Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Windischeschenbach, Erbendorf, Krummennaab, Thumsenreuth, Kirchendemenreuth, Altenparkstein und Püchersreuth entbot Bürgermeister Frieser ebenfalls herzliche Willkommensgrüße. Anschließend überreichte er die Schlüssel des neuen Feuerwehrgerätehauses an den 1. Kommandanten Hans Schröder.

2. Bürgermeister und 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Wildenreuth, Heinrich Freiherr von Podewils, ging vor allem näher auf die Notwendigkeit einer Anschaffung eines neuen Löschfahrzeugs und des Baus eines neuen Feuerwehrgerätehauses ein, Das alte Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahre 1848 sei baufällig geworden. Zuerst sei nur ein kleines Feuerwehrgerätehaus ohne zusätzliche Räume geplant gewesen, aber nach einigen Monaten entschloß man sich zu einem größeren Ge-bäude. Die Aufteilung im Gebäude ist folgende: Im Erdgeschoß ist der Feuergeräteraum und eine Garage für das Löschfahrzeug untergebracht. Im ersten Stock befindet sich die Gemeindekanzlei und im zweiten Stock befindet sich eine Dreizimmerwohnung mit Bad. Die Kosten des Baus belaufen sich auf ca. 65 000 DM.

Die alte Tragkraftspritze aus dem Jahre 1944 hatte ausgedient, so berichtete Freiherr von Podewils weiter. Nach Rücksprache mit den höheren Dienststellen des Feuerlöschwesens hat sich der Gemeinderat für ein Mercedes LF 8 Löschfahrzeug mit Ziegleraufbau entschlossen. Der Kaufpreis des Löschfahrzeugs beträgt ca. 40 000 DM. Für eine ländliche Gemeinde mit 640 Einwohnern sei es sehr schwer, einen Betrag von über 100 000 DM zu finanzieren, sagte von Podewils. Er dankte für die Zuschüsse des Landratsamtes und anderer Dienststellen. Der Sprecher bedankte sich ferner für die vielen Spenden, die die Bevölkerung aufgebracht hatte. Sein Dank galt auch einer alleinstehenden alten Frau, die nicht genannt werden will, die 50 DM als Spende für das Löschfahrzeug gab.

Den aktiven Feuerwehrmännern mit ihrem rührigen 1. Kommandanten Hans Schröder sprach er ebenfalls seine Anerkennung aus. Diese Männer haben 636 Stunden freiwillig am Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses initgearbeitet. Die Arbeit hatte die Baufirma Herbert Strauß, Wildenreuth, ausgeführt. Im weiteren Verlauf seiner Ansprache nannte es Freiherr von Podewils einen wahren Idealismus, der hier in der ländlichen Gemeinde noch existiere, In der Gemeinde Wildenreuth gebe es noch Männer und Frauen, die ein Gespür für eine Gemeinschaftsaufgabe hätten.

Landrat Christian Kreuzer beglückwünschte die Gemeinde Wildenreuth zum neuen Feuerwehrgerätehaus und neuen Löschfahrzeug. Er tat dies im Namen des gesamten Landkreises und brachte dabei deutlich zum Ausdruck, das er sich mit der Gemeinde Wildenreuth schon immer engstens verbunden fühle. Dies sei besonders auf seine freundschaftlichen Beziehungen mit dem vor zwei Jahren verstorbenen Karl Friedrich Freiherr von Podewils zurückzuführen, der 64 Jahre 1. Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Wildenreuth gewesen war. Mit dem Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses, das als ein Schmuckstück für den ganzen Ort gelten könne, habe die Gemeinde Wildenreuth bewiesen, wie fortschrittlich sie sei, sagte der Landrat.

Kreisbrandinspektor Graf, Windischeschenbach sprach sich ebenfalls anerkennend aus.

1. Kommandant Hans Schröder dankte allen Männern der Freiwilligen Feuerwehr und allen freiwilligen Helfern für die vorbildliche Zusammenarbeit während der Bauarbeiten. Er sprach die Hoffnung aus, das die gute Kameradschaft, die in der Gemeinde herrsche, auch weiterhin so bleibe. Baumeister Herbert Strauß, Wildenreuth, wies darauf hin, daß der Bau ohne Unfall vollendet werden konnte.

Anschließend nahmen die beiden Geistlichen die kirchliche Weihe des Feuerwehrgerätehauses und des Löschfahrzeugs vor. Beide Geistlichen segneten abschließend Haus und Fahrzeug. Zusammen mit den Ehrengästen und der Gemeinde sprachen sie das Vaterunser.

Nach dem Festakt hatten die Ehrengäste und die Gemeindebürger von Wildenreuth Gelegenheit, das neue Feuerwehrgerätehaus sowie das Löschfahrzeug zu besichtigen. Nach der Besichtigung wurde für die Ehrengäste und die Feuerwehr sowie die Abordnungen der Feuerwehren aus den Nachbargemeinden im Gasthof Georg Lehner ein Festessen gegeben.

 

Ausschnitt aus der Zeitschrift „Der Bayerische Gemeindetag“ vom 5. Oktober 1968

Feuerwehr und Rathaus unter einem Dach in Wildenreuth
Die Freiwillige Feuerwehr erhielt gleichzeitig ein neues Löschfahrzeug

Die Gemeinde Wildenreuth im Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab hat Ihr Feuerlöschwesen vorbildlich geordnet. Mit einem Kostenaufwand von 65.000 Mark errichtete sie ein neues Feuerwehrgerätehaus, in dem auch die Räume für die Gemeindeverwaltung untergebracht sind, und übergab gleichzeitig ein neues Löschfahrzeug an die Freiwillige Feuerwehr.

In Anwesenheit zahlreicher Ehrengäste, an ihrer Spitze Landrat Christian Kreuzer und Oberbürgermeister Hans Schelter, Weiden, übergab Bürgermeister Hans Frieser den Neubau seiner Bestimmung. Der 2. Bürgermeister und Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr, Heinrich Frhr. v. Podewils, begründete in seiner Festansprache die Notwendigkeit des Bauwerks und die Anschaffung eines neuen Löschfahrzeuges. Das alte Feuerwehrgerätehaus aus dem Jahre 1848 war längst baufällig geworden. Der Gemeinderat plante zunächst ein kleines Haus ohne zusätzliche Räume für die Gemeindeverwaltung, entschloß sich aber dann doch für eine größere Lösung.

Das neue Feuerwehrgerätehaus teilt sich in folgende Räume auf: Im Erdgeschoß sind der Feuergeräteraum und eine Garage für das Löschfahrzeug untergebracht. Im ersten Stock befindet sich die Gemeindekanzlei, und im zweiten Stock darüber eine Dreizimmerwohnung mit Bad. Die Kosten des Baus belaufen sich auf ca. 65.000 DM.

Die alte Tragkraftspritze aus dem Jahre 1914 hatte ausgedient, so berichtete Freiherr von Podewils weiter. Nach Rücksprache mit den höheren Dienststellen des Feuerlöschwesens hat sich der Gemeinderat für ein Mercedes-LF-8-Löschfahrzeug mit Ziegleraufbau entschlossen. Der Kaufpreis des Löschfahrzeugs beträgt ca. 40.000 DM. Für eine ländliche Gemeinde mit 640 Einwohnern sei es sehr schwer, einen Betrag von über 100.000 DM zu finanzieren, sagte von Podewils. Er dankte für die Zuschüsse des Landratsamts und anderer Dienststellen.

Im weiteren Verlauf seiner Ansprache nannte es Freiherr von Podewils einen wahren Idealismus, der hier in der ländlichen Gemeinde noch existiere. In der Gemeinde Wildenreuth gebe es noch Männer und Frauen, die ein Gespür für eine Gemeinschaftsaufgabe hatten. Diese Männer haben 636 Stunden freiwillig am Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses mitgearbeitet.

Für den Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab beglückwünschte Landrat Christian Kreuzer die Gemeinde Wildenreuth zum neuen Feuerwehrgerätehaus und dem neuen Löschfahrzeug. Mit diesem Bau, der als ein Schmuckstück für den ganzen Ort gelten könne, habe die Gemeinde Wildenreuth bewiesen, wie fortschrittlich sie sei.