Unwetter: Feuer


Der erste größere Brand, der überliefert wurde, dürfte der am 5. Juli 1632 gewesen sein. Damals brannte Wildenreuth vollständig ab.

In den folgenden Jahren loderten bald hier, bald in Gössenreuth, bald in Frodersreuth die Flammen auf. „Ist zugrundt weggebrannt“ – „hat ein neues Heusel, so aber schon wieder verbrennt“ – ist Jahr für Jahr in den Steuerlisten häufig zu lesen: Der „große Unfriede“ ging durchs Land. Zudem bestanden die Häuser aus dieser Zeit vollständig aus Holz und die Kienspan- und Kerzenbeleuchtung und die zum großen Teil offenen Feuerstellen bildeten eine stete Gefahr.

Das zeigte sich in aller Deutlichkeit beim Brand im Jahre 1851, dem das ganze Dorf mit Ausnahme weniger Häuser zum Opfer fiel. Vom inneren Dorf wurde nur die Kirche mit Turm gerettet. Aus weiter Entfernung waren Männer mit Löschgeräten angerückt, sogar die Waldsassener waren mit einer Löschmaschine erschienen.

Die Brandursache wurde niemals entdeckt, doch heißt es im Volksmund, daß grobe Fahrlässigkeit das Unheil verschuldet habe.
Im Hause No. 36 habe nachts ein Mutterschwein Junge geworfen und die Bäuerin sei nachts mehrmals aufgestanden und habe mit dem Licht (Kienspäne!) nach den Tieren gesehen. Wahrscheinlich seien Funken oder gar glimmende Holzstückchen ins Stroh gefallen. Jedenfalls nahm das Feuer von hier aus seinen Weg nach Osten bis zum Haus No. 50. Da schlug plötzlich der Wind nach Westen um – und bald stand der ganze Ort in Flammen. Menschenleben waren nicht zu beklagen; jedoch verunglückten beim Wiederaufbau einige Leute. Durch eine einstürzende Giebelmauer wurde in Haus-No. 59 (früher Wiesmath, jetzt Grünbauer) ein Mädchen aus Floß verletzt, beim Holzfahren, Steinbrechen und Sandgraben kamen glücklicherweise keine Menschen um, es blieb bei einigen Knochenbrüchen.

Brände kleineren Umfangs sind vor und nachher zu verzeichnen.

1820 brannte das Haus des Zeugmachers Heß (68) ab. Es stand in der Mühlgasse. Ursache: Schlechte Feuerungen.

1836 brannten die beiden Städel des Metzgers Bayer und seines Nachbarn Stock nieder, Ursache: Brandstiftung.

Im August 1858 schlug der Blitz zwischen 11 und 12 Uhr nachts in den Kirchturm. Ein Blitzableiter war noch nicht angebracht und so fuhr der Blitz an der inneren Mauerseite ab. In ca. 2 Meter Höhe fuhr er dann durch die nördliche Wand des Turmes. Mauer und Blechdach wurden ziemlich stark beschädigt.

Am 19. Januar 1868 brach in der Malztenne der Lehner'schen Brauerei Haus-No. 34 Feuer aus. Die Ausbreitung wurde verhindert.

Am Kirchweihdienstag 1870 abends 6 Uhr brannte der Stadel des Wagners Simmerl nieder, die Brandstifterin war sein 16-jähriges Dienstmädchen, das vor dem Dreschen Angst hatte.

Im August 1879 wurde das Haus der Witwe Schieder No. 47 ein Raub der Flammen. Ihr Nachbar Bothner No. 46 Pächter des „Pointbauernhofes“ hatte Feuer gelegt, in der Annahme, daß auch sein Hof mit abbrannte. Es ging jedoch nur der Stadel zugrunde. Der Brandstifter, sowie dessen Sohn und Tochter wurden sofort von der Feuerwehr verhaftet und nach Erbendorf eingeliefert. Das Schwurgericht Amberg verurteilte den Vater zu 6 Jahren Zuchthaus, ebenso erhielt der Sohn 6 Jahre Zuchthaus, die Tochter wurde freigesprochen.

Am 30. Mai 1892 brannte infolge Blitzschlags das Haus No. 9 in der Kirchgasse (Grünbauer, jetzt Klump) nieder. Nur Giebel und Seitenmauern blieben stehen.

Am 16.August 1899 brannte in Frodersreuth Haus No.1 (Häupler) ein Stadel und eine Schupfe nieder.

Im Juli 1900 nachts um 1 Uhr zündete ein Blitzstrahl in der Scheune des Zimmermanns Haderer (jetzt Kreuzer). Da keine Feuerwehr anwesend war, verbrannte der Stadel innerhalb von 3 Stunden vollständig.

Am 21. Juli 1900 äscherte ein Blitzstrahl das Haus No. 9 (Hofmann) ein.

1910 brannte das Anwesen des Kaufmanns Wißmath (Grünbauer) total nieder.

1911 äscherte ein Blitzstrahl den Stadel des Gastwirts Lehner an der Gössenreuther Straße ein.

1913 brannte das Haus No. 57 des Johann Lehner (jetzt Klump) weg.

Am 26. August 1919 entstand im Stadel des Johann Grünbauer Feuer und brannte vollständig weg.

 

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